Storyolympiade stellt ihre Gewinner vor

Der Wilnsdorfer Günter Wirtz ist Gewinner der Storyolympiade 2014. Der 48-Jährige wurde auf dem Buchmesse-Convent mit der Goldmedaille und der „Victor“-Statue ausgezeichnet. Platz zwei errang Daniel Schlegel aus Berlin, Platz drei ging an das Autoren-Duo Vanessa Kaiser und Thomas Lohwasser aus Gießen.

Buchmessecon2014Die Storyolympiade ist ein Wettbewerb für deutschsprachige phantastische Literatur und wird seit 1999 ausgetragen. Insgesamt gingen 218 Beiträge von Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein. 42 Texte erreichten die Endrunde, die besten 29 wurden in die Sieger-Anthologie der Storyolympiade aufgenommen. Der Wettbewerb stand dieses Mal unter dem Thema „Stille“. Wirtz überzeugte die Jury mit seiner Geschichte „Namu“, die von einem jungen Magier auf der Suche nach sich selbst und seinem Seelenbruder erzählt.

Goldmedaillengewinner Günter Wirtz veröffentlicht seit 2010 Kurzgeschichten

Günter Wirtz wurde 1965 in Düren geboren. Er studierte in Bonn die Fächer Deutsch und Spanisch. Seit 1997 ist er Deutsch- und Spanischlehrer am Gymnasium in Wilnsdorf. Wirtz ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Das Schreiben ist ein Hobby seit seiner Jugend, er schreibt am liebsten spannende Kurzgeschichten und Erzählungen, gerne mit phantastischen Elementen. Seit 2010 hat er Geschichten in über einem Dutzend Anthologien veröffentlicht, darunter auch in der Anthologie zur Storyolympiade des Jahres 2010. Insgesamt war er bereits dreimal Erstplatzierter bei Wettbewerben, diesen hier eingeschlossen. Seine Lieblingsautoren sind Roald Dahl wegen seiner fantastischen Einfälle, Mark Twain wegen seines Humors, Frank Schätzing wegen seines packenden Schreibstils. Als seine Ziele nennt er: weiter an Wettbewerben teilnehmen, die von Verlagen im Internet ausgeschrieben werden, und daraus für das eigene Schreiben lernen. Sein Wunsch: irgendwann ein eigenes Buch zu veröffentlichen, das vielen Lesern gefällt.

Silbermedaille für Daniel Schlegel aus Marzahn

Vizemeister ist der Berliner Daniel Schlegel. Der 25-Jährige aus Marzahn wurde mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Schlegel überzeugte die Jury mit seiner Geschichte „Verbindungsabbruch“. Die Story spielt in einer Zukunftsftswelt, in der die Menschen nur noch zum Essen und für ähnliche notwendige Verrichtungen ins reale Leben zurückkehren und ansonsten ihre gesamte Zeit im Cyberspace verbringen. Eine perfekte Welt, perfekte Körper, das Paradies auf Erden. Doch dann stürzt der Cyberspace ab – zurück bleibt nur noch die Stille …
Daniel Schlegel studiert zurzeit Volkswirtschaftslehre an der Viadrina in Frankfurt/Oder. Er hat bereits einige Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Sein Kurzroman „Der Geist der Adlerschwinge“ erschien kürzlich als eBook. Er träumt davon, einmal ein eigenes Buch zu veröffentlichen.
„Das Schreiben ist für mich ein Hobby, in das ich gerne mehr Zeit investieren würde, als mir häufig zur Verfügung steht“, sagt der 25-Jährige. Bereits in seiner Kindheit habe er versucht, Geschichten zu schreiben. „Allerdings habe ich irgendwann das Interesse daran verloren“, gibt er zu. „Meine Begeisterung fürs Schreiben wurde erst wieder vor einigen Jahren geweckt, nachdem ich Stephen Kings „Der Dunkle Turm“-Zyklus gelesen hatte.“ Als seine Lieblingsautoren nennt er Frank Hebben und Erich Maria Remarque.

Bitte keine eindimensionalen Charaktere

Der Silbermedaillengewinner hat auch schon sehr klare Vorstellungen davon, wie Romanfiguren nicht aussehen sollten: „Beim Schreiben – und vor allem beim Lesen – missfallen mir eindimensionale Charaktere. Wenn die Figuren über keine nachvollziehbaren Motive verfügen oder nur aus Klischees bestehen, zieht es die gesamte Geschichte runter. Sie sollten derart ausgestaltet sein, dass sie sich nicht in ein simples Gut-Böse-Schema einordnen lassen.“

Autoren-Duo Vanessa Kaiser und Thomas Lohwasser auf dem Bronzeplatz

Eine echte Premiere gab es für die Storyolympiade bei der Verleihung der Bronzemedaille: Erstmals ging die Auszeichnung an ein Autoren-Duo. Bisher hatten stets nur Einzelkämpfer auf dem Siegertreppchen gestanden. Die beiden Gießener Schriftsteller Vanessa Kaiser und Thomas Lohwasser überzeugten die Jury mit der düsteren Story „Der Gesang der Engel“, in der ein Mädchen verschwindet und der Bruder danach aus der Bahn gerät und durch jahrelangen Drogenkonsum vollkommen abstürzt. Bis er herausfindet, was wirklich geschah …
Vanessa Kaiser ist 38 Jahre alt und lebt in Biebertal bei Gießen, sie ist studierte Diplom-Biologin und arbeitet als Fahrlehrerin. Sie wuchs mit den Phantastikwerken von Wolfgang Hohlbein und Michael Ende auf, später kam die Begeisterung für Autoren wie Stephen King, Ken Follett oder George R.R. Martin hinzu. Warum sie Geschichten schreibt? „Weil ich mich danach sehne zu schreiben, weil die Worte hinaus wollen und weil ich dadurch mit meinem Inneren auf eine ganz besondere, tief verbundene Weise in Kontakt treten kann. Es ist meine Seele, die spricht, wenn die Worte aus mir hinausfließen.“
Thomas Lohwasser lebt in Wettenberg. Der 40-Jährige hat Philosophie und Geschichte studiert und widmet sich ganz dem Schreiben. Er mag George R. R. Martin und Ken Follett und als Lyriker Rainer Maria Rilke und Hermann Hesse. „Wir schreiben das, was wir lesen wollen“, sagt er. „Es ist ein wenig wie fliegen, wenn man eine Idee hat, die sich fast schon wie eine Vision anfühlt, die heraus will, heraus muss – wenn man die flüchtige Magie der inneren Bilder festhält, die imaginäre Welt aus den Tiefen des Unterbewusstseins sichtbar macht und sie im geschriebenen Wort konserviert. Es ist beinahe ein transzendenter Akt.“

Schreiben zu zweit – wie geht das?

Für das erfolgreiche Autorenteam war der Start nicht ganz einfach. „Anfangs versuchten wir in der Tat, die Geschichten Wort für Wort gemeinsam zu formulieren, doch das erwies sich als wenig fruchtbare Arbeitsweise“, verraten die beiden augenzwinkernd. „Wir bekamen uns regelmäßig in die Haare und vorwärts ging es auch kaum.“
Inzwischen haben sich die beiden Partner aufeinander eingespielt. einer von beiden hat die Idee und entwickelt das erste Konzept der Story, dies wird gemeinsam diskutiert, ausgebaut und verändert. Der jeweilige Ideengeber behält dann auch die Federführung und das letzte Wort, während der andere als Testleser und Co-Autor fungiert, die Geschichte auf Logik- und Formulierungsfehler abklopft und ihr schließlich den letzten Schliff gibt. „Alles in allem kann man sagen, dass unsere Geschichten echte Gemeinschaftsproduktionen sind, die ohne den jeweils anderen niemals so geworden wären“, sind sich die beiden einig.
Doch das Gießener Autoren-Duo will noch weiter gehen. Zurzeit arbeiten Kaiser und Lohwasser an ihrem ersten Roman.

Anthologie „Stille“ ist im Verlag Torsten Low erschienen

Auf der Preisverleihung konnte das Team der Storyolympiade auch das frisch erschienene Buch zum Wettbewerb präsentieren. Es trägt den Titel „Stille“, enthält die 29 besten eingereichten Geschichten und ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Buch-Infos:

Stille. Die besten Geschichten der Storyolympiade 2013/2014. Hrsg. v. Martin Witzgall und Felix Woitkowski. Verlag Torsten Low. 324 S., Euro 13,90. ISBN 978-3-940036-28-5.

Ein Beitrag von Petra Hartmann.

Pressemitteilungen 2014

Folgende Pressemitteilungen zu den Siegern unseres Wettbewerbs „Stille“ 2014 liegen uns mittlerweile vor:

Siegener-Zeitung
Suche nach dem Selbst

Gold für Wilnsdorfer Autor

sz – Der Wilnsdorfer Günter Wirtz ist Gewinner der Storyolympiade 2014. Der 48-Jährige wurde am Samstagabend auf dem Buchmesse-Convent in Dreieich-Sprendlingen (bei Frankfurt) mit der Goldmedaille und der „Victor“-Statue ausgezeichnet. …

http://www.siegener-zeitung.de/siegener-zeitung/Gold-fuer-Wilnsdorfer-Autor-489d719d-db37-4e21-9fdb-8142c39dca43-ds

WAZ
LITERATUR

Das Leben mit Fantasie anreichern

Der Wilnsdorfer Fantasy-Autor Günter Wirtz ist der Gewinner der Storyolympiade. Seine Geschichte „Namu“ wurde zusammen mit 28 anderen Beiträgen in einem Buch mit dem Titel „Stille“ zusammengefasst.Foto: Max Kölsch
Wilnsdorf.   Günter Wirtz nimmt seit einigen Jahren regelmäßig an Literatur-Wettbewerben teil. Nun hat der Wilnsdorfer die Storyolympiade gewonnen und erhielt vergangenen Samstag auf dem Frankfurter Buchmesse-Convent eine Auszeichnung für seinen Sieg. Sein Traum wäre, ein eigenes Buch bei einem großen Verlag zu veröffentlichen.Das Leben mit Fantasie anreichern | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-siegen-kreuztal-netphen-hilchenbach-und-freudenberg/das-leben-mit-fantasie-anreichern-id9937913.html#plx1526085419
Mittelhessen
Lokale Kultur

Medaille für Autorenduo

Gießen (red). Die Schriftsteller Vanessa Kaiser und Thomas Lohwasser (Wettenberg, Biebertal)haben die Bronzemedaille der Storyolympiade errungen. Das Autorenduo überzeugte die Jury mit der düsteren Story „Der Gesang der Engel“, in der ein Mädchen verschwindet und der Bruder danach aus der Bahn gerät und durch jahrelangen Drogenkonsum vollkommen abstürzt – bis er herausfindet, was wirklich geschah. …

Siegerlandkurier
Vermischtes – Wilnsdorf

Gold für Günter Wirtz

Wilnsdorfer Lehrer siegt bei „Storyolympiade“

Der Wilnsdorfer Günter Wirtz ist Gewinner der Storyolympiade 2014. Der 48-Jährige wurde am vergangenen Wochenende auf dem Buchmesse-Convent mit der Goldmedaille und der „Victor“-Statue ausgezeichnet.

Sieger Günter Wirtz aus Wilnsdorf (r.) mit den beiden Bronzemedaillengewinnern Thomas Lohwasser und Vanessa Kaiser sowie dem Zweitplatzierten Daniel Schlegel.

Die Storyolympiade ist ein Wettbewerb für deutschsprachige phantastische Literatur und wird seit 1999 ausgetragen. Insgesamt gingen 218 Beiträge von Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein. 42 Texte erreichten die Endrunde, die besten 29 wurden in die Sieger-Anthologie der Storyolympiade aufgenommen. …

http://www.siegerlandkurier.de/vermischtes/gold-fuer-guenter-wirtz/

Storyolympiade ehrt ihre Sieger 2012

Storyolympiade ehrt ihre Sieger

Siegerehrung der Storyolympiade am Muc-Con 2012

Preisverleihung der Storyolympiade am Muc-Con 2012, von links nach rechts: Simone Edelberg, Tatjana Stöckler, Karin Jacob, Aileen Kopera, Kristina Kesselring und Carla Heinzel.

Mit Medaillen und der „Victor“-Statuette hat die Storyolympiade ihre Sieger ausgezeichnet. Die Siegerehrung mit anschließender Lesung war einer der Höhepunkte des MucCon in München.

Thomas Strehl aus Essen, der Erstplatzierte, musste leider kurzfristig aus beruflichen Gründen absagen. Doch mit der Silbermedaillengewinnerin Karin Jacob aus München und den beiden Drittplatzierten Kristina Kesselring (Ellernstadt) und Aileen Kopera (Bremen) konnte das Team der Storyolympiade drei würdige Preisträger präsentieren. Im – passend zum Wettbewerbsthema – mit Masken geschmückten Raum überreichte Tatjana Stöckel die Trophäen. Außerdem konnte sie die rechtzeitig zum Con erschienene Anthologie „Masken“ mit den besten Geschichten der Teilnehmer vorstellen.

Goldmedaille für Thomas Strehl

StOy-Victor 2012

StOy-Victor 2012 (modelliert von Carla Heinzel) für den 1. Platz an Thomas Strehl

Goldmedaillengewinner Thomas Strehl hatte mit seiner Geschichte „Die Maske des Siegers“ das Traumergebnis von 100 Punkten erzielt. Der Autor wurde 1965 in Düsseldorf geboren und wuchs auf in einem kleinen Dörfchen am linken Niederrhein (Kleinenbroich), bis es ihn im Alter von 29 Jahren – der Liebe wegen -– nach Essen verschlug. Dort lebt er mit seiner Frau, seiner Tochter und einem Jack Russell Terrier (Strehl: „dem verrücktesten und liebenswertesten Hund der Welt“). Außerdem gehört die Fuchsstute Amy zur reitsportbegeisterten Familie.
Thomas Strehl ist Sänger einer kleinen, aber feinen Band, mit der er gelegentlich auftritt.
Veröffentlicht hat er bisher einige Kurzgeschichten in unterschiedlichen Genres. „Da war von Kinderbuch bis zum blanken Horror alles dabei“, erzählt er. Besonders stolz ist er auf eine Veröffentlichung in der Geschichtenweber-Anthologie „“Spukhaus zu verkaufen“. Sein fester Vorsatz: „In Zukunft werde ich weiter an Ausschreibungen teilnehmen und Kurzgeschichten verbrechen. Ideen für eigene Romane sind vorhanden, aber diesen großen Zeitaufwand scheue ich im Moment noch.“ Dabei muss es nicht immer gleich der Blick auf das große Publikum oder die Bestsellerlisten sein: „Eigentlich schreibe ich, um mir selbst Geschichten zu erzählen. Manchmal habe ich nur einen Satz im Kopf, wenn ich mich ans Notebook setze, und überrasche mich beim Schreiben selbst. Dies ist natürlich keine Herangehensweise an einen Roman. Ein weiterer Grund, warum diese Projekte noch auf Eis liegen.“

Karin Jacob holt die Silbermedaille

Karin Jacob

Karin Jacob – 2. Platz

Platz zwei erschrieb sich Karin Jacob mit „Anderland“. Sie erhielt von der Hauptjury 96 Punkte. Die Autorin lebt in München/Lerchenau. Aufgewachsen ist sie in Bad Aibling, seit 2000 in München ansässig. Sie studierte Germanistik, Skandinavistik und Religionswissenschaften. Derzeit arbeitet sie als Technical Writer. Neben dem Schreiben ist ihr großes Hobby „Wandern für Anfänger“, außerdem liebt sie ihren kleinen Garten, wo Salate und Johannisbeeren liebevoll gezüchtet werden, ebenso wie ein traumhafter Fliederbusch.
Im Jahr 2010 veröffentlichte sie mit „Gerupfte Engel“ ihr erstes eigenes Buch. Es handelt sich um einen Lyrikband mit 50 Gedichten, der im WortKuss Verlag erschienen ist. Karin Jacob war auch als Herausgeberin tätig und brachte im Jahr darauf eine eBook-Anthologie mit dem Titel „Die Welt im Wasserglas“ heraus. Außerdem veröffentlichte sie zahlreiche Kurzgeschichten.
Ihre weiteren Ziele und Pläne: „Mich weiter verbessern; irgendwann Ideen umsetzen können, an denen ich bislang scheitere; meinen Roman weiterschreiben und fertigstellen.“
Karin Jacob liest mit Begeisterung Bücher von Stephen King. Außerdem hat sie eine Vorliebe für Goethe und die Märchen von Hans Christian Andersen. Ein großes Vorbild für sie ist der Künstler Oswald Henke.
„Sauer machen mich insbesondere Intoleranz und Ignoranz. Traurig machen mich Menschen, die sich über nichts freuen können, die stets unzufrieden sind und an allem herumnörgeln“, sagt die Autorin. „Ich schreibe für die Freude und gegen die Langeweile. schreibe nicht irgendwie politisch motiviert, es geht mir bei meiner Lyrik vor allem darum, Gefühle in den Menschen zu wecken und vielleicht ein klein wenig Selbsterkenntnis und Denkanstöße, wie man mit sich selbst umgehen sollte, um glücklich zu werden.“ Ein Patentrezept habe sie zwar nicht, aber bestimmte Texte hätten auf sie durchaus eine glücklich machende Wirkung. „Die Worte lösen irgendeine Gedankenkette in mir aus, und manchmal weiß ich dann, wie ich meinen Weg ein klein wenig verändern kann und möchte, um glücklich(er) zu sein.“ Gern kritisiert sie auch Missstände, vor allem wohl die „Ignoranz im Kleinen“, wie das Desinteresse am anderen, die Glorifizierung eines Partners und dergleichen. Manchmal auch machen die Worte und das Spiel mit ihnen ihr einfach Spaß. Ihre Kurzgeschichten sind überwiegend fantastisch. „Hier spuken mir einfach Ideen im Kopf herum, die raus müssen.“

Punktgleich auf dem dritten Platz landeten Kristina Kesselring aus Ellerstadt mit „Dr. Schnabel“ und Aileen Kopera aus Bremen mit „Schöne Gesichter“. Beide Autorinnen sind 25 Jahre alt und erhielten jeweils 94 Punkte von den Juroren.

Bronze für Aileen Kopera

Aileen Kopera

Aileen Kopera – 3. Platz

Aileen Kopera studiert in Bremen English-Speaking Cultures und Hispanistik. Praktische Erfahrungen sammelte sie als Praktikantin bei einem literarischen Verlag und bei einer Firma, die Sprachlern-Apps erstellt. Literatur und Übersetzungen sind auch der Bereich, in dem sie nach dem Studium arbeiten will.
Zu ihren Leidenschaften zählt neben Literatur die Musik. Sie spielt Gitarre und tanzt Flamenco. Außerdem betreibt sie ein Blog über Bücher und Musik. Bei der Storyolympiade des Jahres 2010 war sie bereits erfolgreich: Sie schaffte es mit ihrer Geschichte „Der ursprünglichste aller Zauber“ zwar nicht aufs Siegertreppchen, aber ihre Geschichte wurde in der Anthologie der besten Beiträge mit abgedruckt.
Aileen Kopera ist ein großer Harry-Potter- und Herr-der-Ringe-Fan. Auch liebt sie Michael Ende, der ihre Begeisterung für Fantasy-Literatur geweckt hat. Weitere inspirierende Autoren waren für sie Neil Gaiman und Mervyn Peake.
Allerdings sieht sie das derzeitige Angebot in der Buchhandlung eher kritisch: „In den letzten Jahren bin ich etwas genervt und enttäuscht vom Fantasy-Literaturmarkt. Mir scheint, er wird erschlagen von einer Flut an „Romantasy“, was meiner Meinung nach ein mühselig aufgebautes Image wieder zunichte zu machen droht.“ Nach einigen fabelhaften Titeln wie Harry Potter oder Artemis Fowl, die gezeigt haben, dass Fantasy nicht nur Kinderkram, sondern auch intelligente Unterhaltungsliteratur sein kann, mache der Markt den Eindruck, der Fantasyleser sei zum Kitschleser mutiert. „Ich wünsche mir, dass den „Fantasy-Perlen“, die es schon gab und die es auch jetzt irgendwo gibt, die Aufmerksamkeit zukommt, die sie verdienen“, sagt Kopera, die weniger das Abenteuerliche an der schätzt, sondern Geschichten liebt, die gesellschaftskritisch und zeitgenössisch sind, aber auf eine zeitlose Art, wie zum Beispiel . Momo von Michael Ende. „Wenn ich mir eine Geschichte zusammenspinne, habe ich diesen Anspruch auch an mich. Themen, die mich bewegen, sind zum Beispiel moralische Grauzonen und Gewissensfragen, die Höhen und Tiefen der menschlichen Seele, aber auch globale Themen wie die Zerstörung der Umwelt. Mir gefällt es, aktuellen Themen eine phantastische Note zu verpassen, da so Vieles in der Fantasy einen symbolischen Charakter besitzt, das sich wunderbar als Metapher für unsere „weltlichen Probleme“ eignet.“

Bronze für Kristina Kesselring

Kristina Kesselring

Kristina Kesselring – 3. Platz

Kristina Kesselring ist diplomierte freie Künstlerin und Kunstpädagogin und hat 2011 ihr Studium an der freien Kunstakademie Mannheim abgeschlossen. Sie hat bereits einige Kurzgeschichten aus dem Bereich Fantasy und Horror veröffentlicht und schuf mehrere Titelbilder für phantastische Bücher. Besonders wichtig sei ihr, „das Phantastische hinter dem Normalen zu sehen und zu träumen“, erklärt die Preisträgerin.
„Scheiben bedeutet für mich eine weitere Art, meiner Kreativität Ausdruck zu verleihen und das mit anderen teilen zu können“, sagt die 25-Jährige. „Wie groß diese Gruppe ist, spielt hierbei eigentlich eine untergeordnete Rolle. Man muss nur wissen, dass man nicht alleine ist. Dass es andere gibt, die träumen, wissen und lieben, vielleicht sogar auf ähnliche Weise wie man selbst.“
Ihr Ziel? „Weitere Bilder, Kurzgeschichten und Bücher veröffentlichen und damit ein geistiges Erbe, eine Fußnote in der Welt zu hinterlassen. Meine Gedanken, und Fantasien mit anderen Menschen zu teilen, einige von Ihnen mitträumen zu lassen und sie glücklich zu machen.“
Bereits als Kind hat sie viel gelesen, meistens Fantasy. Direkte Vorbilder habe sie nicht, doch als wichtige literarische Einflüsse nennt sie Anne Rice und Stephen King, Charlaine Harris und Laurell K. Hamilton. „Mein liebster belletristischer Besitz ist die in schwarzen Samt eingeschlagene, Luxusausgabe von Stephen Kings ‚Brennen muss Salem'“, erzählt die Preisträgerin. „Ich mag das Buch sehr weil es eine richtige klassische Horrorgeschichte ist und keine Thriller-Elemente enthält, wie viele seiner späteren Werke.“
Richtig wütend macht die Nachwuchs-Autorin, „dass es auch gute, deutschsprachige Autoren so schwer haben in etablierten Verlagen Fuß zu fassen, weil diese oft ihr Programm mit bereits bewährten Titeln aus Übersee vollstopfen, um das wirtschaftliche Risiko zu minimieren.“ Ein Risiko, das die Organisatoren der Storyolympiade gern auf sich nehmen, um jungen, noch unbekannten Autoren ein Sprungbrett zu bieten.

109 Beiträge zum Thema „Masken“

Insgesamt gingen diesmal 109 Beiträge zu dem Wettbewerb ein. Das Thema „Masken“ hatte damit deutlich weniger Autoren an den Schreibtisch gerufen als in den olympischen Schreibspielen der Vorjahre. Dafür, so war aus den Kreisen der Juroren zu hören, gab es deutlich weniger schlechte oder nicht zum Thema passende Beiträge als bei den vergangenen Wettbewerben. Möglicherweise lag es daran, dass zu dem doch recht speziellen Thema nur wenige Autoren bereits Fertiges in der Schublade liegen hatten, sodass die Beiträge passgenau für diese Ausschreibung geschrieben wurden. In der letzten Runde, als die Hauptjury ihr Urteil sprach, waren nur noch 37 der eingereichten Kurzgeschichten im Rennen.

Anthologie mit den Sieger-Texten

Cover "Masken": Ernst Wurdack unter Verwendung eines Bildes von Igor Molgun/Shutterstock.

Cover „Masken“: Ernst Wurdack unter Verwendung eines Bildes von Igor Molgun/Shutterstock.

Insgesamt fanden 25 Storys Platz in der Siegeranthologie zum Wettbewerb. Das Buch zur Storyolympiade trägt den Titel „Masken“ und ist ab sofort im Buchhandel erhältlich (ISBN 9783942026352, 210 Seiten, Euro 11,90).